<

TEXTE 2004 / 2005


Tags :

DAS GROTESKE



"Die Malerei ist die Fortführung des Traums mit anderen Mitteln."                    
Neo Rauch

Während der Träumens entstehen seltsam ambivalente Situationen und Gefühle - Situationen, in denen lang Gekanntes merkwürdig und Fremdes scheinbar vertraut erscheint. Dass die nächtlich geschaffenen, subjektiven Realitäten auch irreal-bedrohliche Formen annehmen können, wissen wir alle...

Und die Beunruhigensten sind jene, welche uns am nachhaltigsten in der Erinnerung haften bleiben. Das Morbid-Groteske war schon durch unsere Träume von Anbeginn in unserem Kollektiv-Unterbewußten verankert - von den ersten künstlerischen Äußerungen des Homo Sapiens bis zur Kunst des 20. Jhds. zerrten Künstler die Monstren, die Phantasmagorien dieses dunklen Bereichs des Menschlichen ans Tageslicht, auf ihre Leinwände, auf ihr Papier.

Und da auch der Moderne Mensch der Gegenwart allmählich den irrationalen Traumgeschehen ausgesetzt bleibt, existiert auch weiterhin die archaische Faszination des Phantastischen.

Mir geht es dabei in meinen Bildern nicht um einen Surrealismus im Breton'schen Sinne, einer bildnerischen Wiedergabe von Trauminhalten. Vielmehr steht die Transformierung des konkreten Gegenstandes, der realen Vorlage ins Irreale, in die groteske (Form-)Sprache des Traums im Zentrum. Der reale Ausgangspunkt wird manieristisch verzerrt; überzeichnet zugunsten einer expressiven Dramatisierung der Bildwirkung verfremdet.